Einen 3D-Druck Auftrag konfigurieren

Voraussetzungen für einen Auftrag

Um einen erfolgreichen 3D-Druck-Auftrag zu erstellen, ist eine konkrete Idee oder ein Konzept erforderlich, das als Grundlage für den 3D-Druck dient. Diese Idee sollte klar und präzise formuliert sein, um sicherzustellen, dass das Endprodukt den gewünschten Anforderungen entspricht.

Zusätzlich ist es wichtig, dass der beabsichtigte Einsatz des 3D-Druck-Objektes bekannt ist. Wird das Endprodukt beispielsweise als Prototyp verwendet, um ein Design zu testen, oder wird es als Endprodukt in einer Produktionslinie eingesetzt? Das Bewusstsein über den beabsichtigten Einsatz des 3D-Druck-Objekts hilft bei der Auswahl des richtigen Materials, der Drucktechnologie und der Druckparameter.

3D-Modell

Um einen erfolgreichen 3D-Druck durchzuführen, benötigen Sie ein entsprechendes 3D-Modell. Dieses Modell muss vor dem Druckprozess erstellt werden. Für die Erstellung gibt es verschiedene Softwarelösungen, auf die Sie zurückgreifen können. Wenn Sie sich unsicher fühlen oder nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, können Sie den Modellierungsservice von Exostruct in Anspruch nehmen.

Genauere Informationen zur Modellierung finden Sie in unserem Leitfaden für FFF/FDM 3D-Modellierung.

Entscheidung für ein Druckverfahren

Je nach Einsatz des 3D-Objektes müssen Sie sich für ein Druckverfahren entscheiden. Dabei kann auch die Beschaffenheit des 3D-Modells ausschlaggebend für die Entscheidung für oder gegen ein Druckverfahren sein.

FFF/FDM: Bei FFF/FDM stehen mehrere Filamente für den Druck zur Verfügung. Die Materialvielfalt fällt also gegenüber DLP/SLA um einiges komplexer aus. FFF/FDM ist in den meisten Fällen für industrielle Anwendungen mit geringerem Fokus auf besonders ausgeprägte Details geeignet.

DLP/SLA: Drucke mit DLP/SLA fallen gegenüber FFF/FDM um einiges detailreicher aus. Hier ist der Druck jedoch auf Resin als Material beschränkt. Bei Drucken mit DLP/SLA sollte der Fokus deshalb besonders auf kosmetischen Eigenschaften liegen.

Wahl eines geeigneten Materials

Beim DLP/SLA Harzdruck steht lediglich Resin als Material zur Verfügung. Sollten Sie sich also für dieses Druckverfahren entschieden haben, bleibt Ihnen die Entscheidung für ein Material erspart.

Für Drucke mit FFF/FDM stehen Ihnen mehrere Materialien zur Auswahl. Für die Entscheidung für ein Material oder die Kombination aus mehreren Materialien bei mehrteiligen und ggf. zusammengesetzten Objekten sollte besonders der spätere Einsatz ausschlaggebend sein.

PLA (Polylactid)

In den meisten Fällen ist PLA die erste Wahl für 3D-Drucke ohne besonderen Anspruch an die Eigenschaften des Materials. Daher bieten wir dieses Material in maximaler Vielfalt verfügbarer Farben an. PLA eignet sich für den Einsatz bei Prototypen und Demonstrationsobjekten oder für den endgültigen Einsatz ohne signifikante Belastung.

TPU (Thermoplastisches Polyurethan)

TPU ist ein elastisches und flexibles Material, das sich gut für die Herstellung von Teilen eignet, die Biegungen und Verformungen standhalten müssen. TPU-Komponenten können vielfältig eingesetzt werden, beispielsweise als Dichtungen oder zur Dämpfung.

ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)

ABS wird oft für Objekte verwendet, die eine hohe Beanspruchung aufweisen, wie z.B. Gehäuse für elektronische Geräte, Maschinen- und Autoteile. Das Material ist leicht elastisch und kann damit hohen Belastungen standhalten.

PP (Polypropylen)

PP ist ein sehr robustes Material mit hoher Schlagfestigkeit und Zähigkeit. PP ist auch beständig gegenüber Chemikalien, Feuchtigkeit und UV-Strahlen, was es zu einem idealen Material für den Einsatz in Umgebungen mit hohen Anforderungen macht. Es hat eine hohe Druckbarkeit, eine gute Schichthaftung und eine glatte Oberfläche.

PA12+CF15 (Polyamid und Nylon)

PA12+CF 15 ist bekannt für seine hohe Steifigkeit, Festigkeit und geringes Gewicht. Der Kohlefaserzusatz verstärkt das Material und verbessert seine mechanischen Eigenschaften. Es kann auch für die Herstellung von Formteilen, Gehäusen und Prototypen verwendet werden.

Füllmenge

Die geeignete Füllmenge im 3D-Druck hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann je nach Drucker, Druckmaterial und gewünschter Objektstabilität variieren. Es gibt jedoch einige allgemeine Empfehlungen, die bei der Wahl der Füllmenge berücksichtigt werden sollten.

Zunächst sollte man sich überlegen, wofür das gedruckte Objekt verwendet werden soll. Soll es beispielsweise eine Dekorationsfigur sein, reicht eine geringere Füllmenge aus, um Material und Druckzeit zu sparen. Soll das Objekt jedoch eine hohe Stabilität aufweisen oder hohe Belastungen standhalten, ist eine höhere Füllmenge empfehlenswert.

Auch das verwendete Druckmaterial ist ein entscheidender Faktor. So erfordern beispielsweise flexible Materialien wie TPU eine geringere Füllmenge als starre Materialien wie PLA oder ABS, um eine ausreichende Flexibilität des Objekts zu gewährleisten.

Als Faustregel gilt, dass eine Füllmenge von 20 bis 30 Prozent ausreichend ist, um eine gute Stabilität des Objekts zu gewährleisten. Bei Objekten, die höheren Belastungen ausgesetzt sind oder besonders stabil sein müssen, kann die Füllmenge auf bis zu 80 Prozent erhöht werden. Besonders kleine Objekte sollten hingegen auch mit 100% gedruckt werden.

Um eine optimale Stabilität und Druckqualität zu erreichen, kommen hierbei angepasste Füllmuster zum Einsatz.

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